Ortsgeschichte – die ersten Hundert Jahre von  1800 – 1900

Die ersten Hundert Jahre von  1800 – 1900


Die Gemeinde Lazarfeld gehört zum Landkreis Zrenjanin (Großbetschkerek), Wojwodina (Banat), Jugoslawien (bis 1918 zum Großbetschkereker Stuhlbezirk des Torontaler Komitates Ungarn). Der Ort wurde an jener Stelle angelegt oder angesiedelt, wo ehemals auf der Pußta Martice fünf Häuser standen, welche dann später von hier zwischen Lazarfeld und Sigmundfeld abermals unter dem Namen Pußta Martinica bis 1920 bekannt waren. Die älteren Bewohner der serbischen Nachbargemeinde Botosch nannten deshalb Lazarfeld früher auch noch „Martinica“ oder „pet kutja“ (fünf Häuser). Die Gestalt des Ortes ist ein Rechteck mit vier Langen- und vier Quergassen und das „Neue Dorf“ mit einer Quergasse und zwei Langen Gassen.

Die Nachbargemeinden von Lazarfeld sind: nördlich 8,65 km Kathreinfeld, östlich 13.43 km Sartscha und 10,98 km Ernsthausen, nordöstlich 16,28 km Stefansfeld, südlich 7,19 km Sigmundfeld, westlich 12,47 km Großbetschkerek und nordwestlich 5,29 km Klek. Die Ansiedlung oder Gründung der Gemeinde Lazarfeld geschah im Jahre 1800. Es dürften wohl die Felder bereits im Jahre 1799 im Herbste übernommen und auch bebaut worden sein, doch die Häuser wurden erst in dem erwähnten Jahre aufgebaut. Ein Häuserblock umfasste 2×6 = 12 Joch oder soviel Häuser in den Langen Gassen. „Wir konnten zwar diesbezüglich“, so schreibt Michael Eisler in seiner Monographie, „trotzt eifrigsten Forschungen keine authentischen Dokumente eruieren oder auffinden, doch der Umstand, dass „Lazarfödje“ nach seiner Gründung in kirchlicher Hinsicht drei Jahre hindurch zur Pfarrei in Etschka gehörte und alldort der Pfarrer Josef Nagy im Februar 1800 in den Matrikeln den Unterschied zwischen „hiesig“ einzutragen beginnt, bestätigt unsere Behauptung. Auch die ersten Matrikeleintragungen zeugen dafür.“

1800

Am 11.Oktober 1800 wurde das erste Kind aus Lazarfeld in Etschka getauft. Sie hat folgenden Wortlaut: „Anno 1800 mense Octobris 11 – a Infantem Mathiam ex Lazarfeld, Parentum Jacobi Veger et Elisabethae conjungis. Levantibus Mathia Koller et Margaretha Ipach. Baptisavit Josephus Nagy, Parochus Locus Etschka“. Deutsch: Am 11.Oktober im Jahre 1800 taufte Pfarrer Josef Nagy im Orte Etschka das neugeborene Kind der Eltern Jakob Veger und dessen Gattin Elisabeth aus Lazarfeld auf den Namen Matthias. Als Paten standen Matthias Koller und Margarete Ipach bei. Der erste Todesfall von Lazarfelds aber lautet wörtlich folgendermaßen: „Anno 1800 mense Julio 2 – do Danielem Hartmann ex Lazarfalva Aquae submersum Aetatis 19 annorum. Sepelivit Josephus Nagy Paruchus“. Deutsch: Am 2.Juli des Jahres 1800 beerdigte Pfarrer Josef Nagy den Daniel Hartmann aus Lazarfeld der im 19. Jahre seines Alters im Wasser ertrunken ist. Daniel Hartmann ist demnach in seinem 19. Lebensjahre verunglückt, im Wasser ertrunken, jedoch wie und wo? Vielleicht geschah dies beim Graben eines Brunnens oder beim Baden der Pferde in der Bega.

1801

Daß die Wohnhäuser erst im Jahre 1800 erbaut wurden deutet auf die hohe Sterblichkeit im Jahre 1801 hin, die besonders unter den Kinder sehr groß war, denn von 93 Sterbefällen in der Pfarrei Etschka kamen 48 auf Lazarfeld. Diese hohe Zahl der Sterbefälle lässt sich auf die neugestampften Häuser zurückführen, derer feuchte Wände gesundheitsschädigend wirkten.

1802

Im darauf folgenden Jahre (1802) kamen nur 27 Sterbefälle vor, was zwar von 74 Todesfällen in der ganzen Pfarrei auch noch viel sagen will, immerhin aber anzeigt, dass durch das Austrocknen der Häuser der Gesundheitszustand sich gebessert hat. Die Ansiedler, unsere Vorfahren, kamen zum größten Teil aus St. Hubert, Soltur und Scharlewil, den so genannten drei welschen Dörfer, vornehmlich die mit französischen Namen (Massong, Marschall, Champier, Dekreon, Descho, Dippong, Welsch, Kortje, Potje, Gajo, Hary usw. ), wie auch anderen Gemeinden des Nordbanats.

Nikolaus Heß schreibt in dem Heimatbuch der drei Schwestergemeinden St. Hubert, Scharlewil und Soltur im Banat 1770 – 1927 auf Seite 150. „Um die zukünftige Verarmung der mit Kindern überreich gesegneten Familien zu verhüten, bekamen in der ersten Zeit derer jüngere bei der Heirat auch mir unter vom Kameralrat einen anderen Hof mit Session. Auch zogen Söhne oder nach Heirat des Sohnes dessen Eltern und Geschwister nach anderen, später angesiedelten Ortschaften, um dort Haus und Session zu bekommen. So zogen im Jahre 1800 mehrere nach Lazarfeld, „welche damals im Banat angesiedelt wurde“.

Dazu die Erklärung: Als die 40 deutschen Kolonistendörfer nach 1781 an Edelleute verkauft wurden, wollten sich die drei Schwestergemeinden, um den Zehent und die Robot nicht mehr leisten zu müssen, von der Wiener Hofkammer loskaufen. Diese Anfrage wurde abschlägig entschieden. St. Hubert, Scharlewil, Soltur, Mastort, Heufeld und die Prädium Toba kaufte Feldzeugmeister Graf von Ferraris um 152244 Gulden im Jahre 1795. Zwei Jahre später verpachtete Ferraris das Gut auf 9. Jahre für 13 Millionen rheinische Gulden an Baron Lilien. Die Pacht samt Zinsen mussten die Bauern bezahlen. So kamen viele nach Etschka 1793, Kathreinfeld 1793, Lazarfeld 1800, Sigmundfeld 1809, Klek 1818, Stefansfeld 1795, Ernsthausen 1822, und Sartscha 1805. Es sind Sekundär- oder Zweitansiedlungen. Um nachforschen zu können, woher die Vorfahren der Lazarfelder kamen, habe ich in der zweiten Auflage der Monographie die Siedlungsorte des Banats ausführlich behandelt.

Beim Einmarsch der Russen 1944 wurden die Lazarfelder Pfarr – und Gemeindebücher verbrannt. Zur Ahnenforschung dienen jetzt nunmehr die Mikrofilme der Pfarrbücher des Banats von der Ansiedlung bis 1836 im Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart, Charlottenplatz 17.

Die Gemeinde Lazarfeld erhielt ihren Namen von der grundherrschaftlichen Familie Lazar, Lazarfeld. Pfarrer Nagy, dem Namen nach ein Ungar, schreibt in der ersten Sterbeurkunde Lazarfalva, deutsch: das Dorf Lazar. Diese Benennung finden wir später nicht mehr. Im Jahre 1830 wird das Ungarische als Verwaltungssprache langsam eingeführt und aus Lazarfeld wird Lazarföldje, deutsch: das Feld des Lazar. Das erste Siegel des Pfarramtes, wie auch der Gemeinde, stellt den heiligen Augustinus dar mit folgender Umschrift: „Sigillum Parochiae Lazarfeldgyeensis,“ beziehungsweise „Sigillum Communitatis Lazarföldgye.“ Von welcher Zeit die beiden Siegel stammten, kann man nicht feststellen, vermutlich nach 1830. Beim Siegel der Pfarrei könnte „Lazarfeldgyeensis“ noch der deutsche Namen sein, bei dem der Gemeinde bereits die ungarische Bedeutung d.h. Grundbesitz des Lazar. Lazarfeld und Lazarföld ist etymologische Gleichheit (Stammwortgleichheit) Feld = föld, Feld auch Acker, földje heißt Ungarisch nicht mehr mein Feld, sondern mein Grundbesitz. Ich glaube Feld = föld ist die richtige Bedeutung und nicht földje. Nach 1860 wird schon mit Lazarföld, deutsch: Lazarfeld und auch noch Lazarfödje geschrieben. Im Jahre 1868 bekamen im Torontaler Komitate die Gemeinden erneut ungarische Namen und Lazarföldje fällt allmählich weg und gebraucht wird hauptsächlich der Ortsname Lazarföld.

Eisler schreibt in seiner Monographie 1900 noch immer Lazarföldje, weil er diese Benennung als die richtige hielt. Nach 1918 bekommt unser Ort den serbischen Namen Lasarevo (lese Laserewo) und nach der Besetzung des jugoslawischen Teiles des Banats durch die Deutsche Wehrmacht im Jahre 1941 hieß unsere Gemeinde wie ursprünglich wieder Lazarfeld. Unsere Leute haben immer Lasarfeld (Las`rfeld) gesagt. Nach 1944 heißt der Ort wieder Lasarevo.

Wie schon erwähnt kaufte der Kameralsguts – Pächter Lukas Lazar die Herrschaft Etschka. Sein Sohn Johann Lazar war der Gründer der Gemeinde Lazarfeld. Am 10. Mai 1791 wurde Johann Lazar geadelt und 1793 übernahm er die Verwaltung des Gutes. Im selben Jahr ließ er in Etschka die Kirche erbauen und als Anerkennung erhielten sein Söhne August und Michael am 9. November 1804 das Adelsprädikat de Etschka („de“ = deutsch = von). Johann war auch Vicegespan des Torontaler Komitates und als Offizier spendete er der Militär Akademie Ludovika im Jahre 1808 über 5000 fl. Er starb, 52 Jahre alt, am 20.Juni 1809 in Etschka. Der Erbe war sein Sohn August. Ursprünglich gab es in Lazarfeld 105 ganze und 32 halbe

Sessionen (Bauerngründe). Zu einer ganzen Session gehörten 32 Joch, und zwar: 24 Joch Äcker (8 Joch Winterflur, 8 Joch Sommerflur und 8 Joch Brache), 3 Joch Wiesen, 3 Joch Hutweide, 1 Joch Wiengarten und 1 Joch Hausplatz (12 Kl. Breit und 133 Kl. Lang); eine halbe Session aber bestand aus 16 ½ Joch uzw. 12 Joch Äcker (4 Joch Winterflur, 4 Joch Sommerflur und 4 Joch Brache). 1 ½ Joch Wiesen 1 ½ Joch Hutweide, ½ Joch Weingarten und 1 Joch Hausplatz. Hernach wurden die drei Langen Gassen an beiden Enden mit je 2 Kleinhäuslern verlängert, so dass nun auch 12 Kleinhäusler angesiedelt waren. Später erhielt noch jedes Haus 1/3 Joch Kleegarten.

Der ursprüngliche Ansiedlungsvertrag war nicht aufzufinden, man musste sich auf die Angaben alter Leute stützen, um zu erfahren, welche Verpflichtungen die Ansiedler der Grundherrschaft gegenüber hatten. Gemäß diesen Angaben zahlten eine ganze Session jährlich 32 fl. Bargeld, 16 Metzen Weizen, 16 Metzen Hafer oder Kukuruz (Mais) und noch 2 Joch für die Herrschaft frei zu bearbeiten. Die Halbbauern dagegen zahlten jährlich 13 fl. 30 kr. Lieferten 6 Metzen Weizen, 3 Metzen Gerste, 3 Metzen Hafer, 9 Metzen Kukuruz, außerdem hatten sie ebenfalls 2 Joch frei zu bearbeiten und jährlich 12 Tage Robot (Fronarbeit, Knechtschaft) zu leisten. Die Häusler waren mit jährlichen 6 Tagen Robot belastet. Die ganzen Sessionen waren anfänglich von der Robot befreit. Diese Angaben und Gebühren wurden jedoch bei jener Erneuerung des Vertrages besonders durch Hand – und Zugkraft erhöht. Nach einigen aufgefundenen, aus den Jahren 1840 – 1855 stammenden „Frohnbüchlein“ war die Schuldigkeit in Getreide noch immer 16 Metzen Weizen, dazu kamen aber 8 Metzen Gerste, 8 Metzen Hafer, 12 Metzen Kukuruz, ferner 16 Robot, 2 Tagfahrten, ein Tag Weizentreten mir 8 Pferden und 2 Theißfuhren nach einer ganzen Session. Somit sind es 12 Metzen und 21 Tage Hand– und Zugkraft jährlich mehr geworden. Die Halbbauern aber zahlten in dieser Zeit schon 16 fl.

Die Naturalienabgabe blieb dieselbe, ebenso die Robot, doch hatten auch sie ebenfalls ein Tag und eine Theißfuhr nebst einem Tag treten mit 4 Pferden zu leisten. Unter Theißfuhr versteht man Getreide bis zur Theiß abliefern und dort Baumaterial anfahren. Die Entfernung von Lazarfeld bis zur Theiß bei Neu Betsche beträgt 60 km oder bis Titel 50 km. Auf Wie viele Jahre der Ansiedlungsvertrag zwischen den Ansiedlern und der Grundherrschaft seinerzeit geschlossen, und wie oft er später erneuert wurde, konnte, wie schon erwähnt – nicht festgestellt werden. Laut einem in dem Kapitel über „Volks und Landwirtschaft“ angeführten Kauf- und Verkaufsvertrag im Jahre 1822 finden wir seitens des herrschaftlichen Plenipotentiäten (Bevollmächtigter) Lapady, der den Vertrag mit der Genehmigungsklausel versah, die Berufung auf den am 29. September 1813 abgeschlossenen herrschaftlichen Kontrakt. Demnach wurde der Ursprüngliche Vertrag schon im Jahre 1813 erneuert, erweitert oder ergänzt.

Am 30. August 1807 nachmittags um 4 Uhr brach in Großbetschkerek ein Großfeuer aus und die ganze Innenstadt wurde ein Opfer der Flammen, nur die zwei Kirchen bleiben vom Feuer verschont. Das Archiv im Komitatsgebäude, in dem vermutlich auch der Ansiedlungsvertrag von Lazarfeld aufbewahrt war, wurde vom Feuer vernichtet.

Die Bewohner der Gemeinde Lazarfeld gehörten von 1800 bis 1803 zur Etschkaer Pfarrei, sie hatten in ihrer Gemeinde bloß ein Bethaus, wo sie zu gemeinschaftlichem Gebet zusammen kamen. Als Bethaus wurde zuerst das Haus mit der Hausnummer 78, später jenes von Nr. 68 benützt, bis die Gemeinde nach 1800 das Schulhaus erbaute. Bis zum Bau der Kirche wurde der Gottesdienst im Schulhaus Nr. 100 abgehalten. In der Historia Domus (Hausgeschichte) des Pfarramtes Lazarfeld erwähnte Pfarrer Hilarius Felix, dass der Etschkaer Pfarrer Josef Nagy in einem an das Schulhaus angebauten Saal über zwei Jahre hindurch die Sakramente den Gläubigen spendete. Im Jahre 1803 erhielt die Gemeinde, durch die Grundherrschaft als Patronatsherrschaft, ein selbständiges Pfarramt (Hausnummer 98) und dieses hat seit dieser Zeit auch eigene Matrikeln. Der erste Pfarrer war Hilarius Felix aus dem Orden der

Misericordianer (Barmherzigen), er kam von Beodra und wirkte in Lazarfeld von 1803 bis 1805.

1803

Die erste Taufe fand, den hiesigen Matrikeln zufolge, am 1. Januar 1803 statt. Getauft wurde die Tochter Barbara der Eltern Adalbert Potie und seiner Gattin Margarethe, als Paten standen bei: Anton Kräuter und Barbara Morel. Als erster Todesfall ist vom 3. Januar 1803 die zweijährige Margarethe Scheuer verzeichnet und am 8 Februar fand eine Doppelhochzeit statt. Getraut wurden Jakob Vorwirth mit Katharina Weiß und Johann Weiß mit Ursula Vorwirth, bei beiden Paaren waren Adalbert Potie und Lorenz Reich Trauzeugen oder Beistände.

Da es nicht möglich war, den Ansiedlungsvertrag mit einem Namensverzeichnis der ursprünglichen Ansiedler aufzufinden, wollen wir hier aus den Geburt – und Sterbematrikeln der ersten drei Jahre jene Namen, die 1944 in Lazarfeld vorgekommen sind, wie auch jene, die in dieser Zeit nicht mehr vorgekommen sind, anführen. Vorkommende Familiennamen sind folgende:

Bohn, Bartl, Fent (Pfendt), Fillips, Friedrich, Gajo, Harsch, Hunermann (Heinermann), Kayser, Kipper, Koch, Kristof, Lartie (Lardy), Lung, Mayer, Mie (Michi), Neu, Pent (Pfendt) Prem, Der, Simon, Schaf, Snaider (Schneider), Smidt (Schmidt), Staibel, Wagner, Welter, Wolf.

Nicht mehr vorkommende Familiennamen sind Folgende:

Bell, Busbacher, Taics (Deutsch), Eberhardt, Finadsi, Grindler, Heck, Hein, Holtz, Ipach, Jung, Kolleth, Kappel, Kuwie, Lambing, Melinger, Morel, Potie, Rab, Rath, Rayer, Rettinger, Szutrel (Sotrel), Wambach, Weiß, Weiß.

Nach dem Pfarrer Hilarius Felix wirkte von 1805 bis 1806 Johann Gerstli als Pfarrer in Lazarfeld, er ging nach Lowrin und wirkte dort segensreich bis zu seinem Tode 1820. Während der Wirksamkeit des Pfarrers Johann Gerstli wurde das Kreuz an der Straße gegen Kathreinfeld errichtet, wie dies die nachfolgende Urkunde bestätigt, sie Lautet:

„Contract“. „Welchen ich Endesgefertigter heute, als an dem untenangesetzten Datum und Jahre von mir gegeben, unter folgenden Bedingniße: Daß ich Adrian Marschall hierortiger Innsaß das zum Andenken des für uns gekreuzigten Heiland von mir auf der Kathreinfelder Straße errichtete Kreuz, zu erhalten, und zwar im gehörigen und christlichen auf erbaulichen Stand: mich Verbinde; Aus diesem bedacht habe ich ein Stiftgeld von 30 fl. als ein immerwährendes Kapital angelegt, von dessen alljährlichen Zinsen auch nach meinem Ableben zu erhalten seyn wird obgedachtes Kreuz: Die hierortiger Kirchen Kassa Abzulegen“. Lazarfeld. D. 9. Junius 1805. (L.S. ) Johann Schneider, Schulz. Adalbert Potie, Geschworener. + Blasius Dipol Geschworener. Dominikus Harsch.

Nach Johann Gerstli kam als Pfarrer Emanuel Degen aus dem Orden der Cap. Franziskaner und wirkte in Lazarfeld bis 1808. Während seiner Amtszeit wurden die Kreuze an der Straße gegen Sartscha und Großbetschkerek und vor dem Friedhof aufgestellt. Auch diese Kreuze wurden von einzelnen Familien errichtet und deren Erhaltung durch Stiftungsgelder gesichert, wie dies aus der folgenden Urkunden ersichtlich ist:

„Pro Memoria“. „Da der Geist Gottes und Regierer der Menschlichen Herzen Zweien ehrwürdige Männer von Lazarfeld Hr. Albert Potje, Handelsmann, und Hr. Peter Forwith Mühleninhaber allhier, welche beyde als Eiferer und Beförderer der Religion und des ächten Christentums rühmlich bekannt sind, dahin bewogen hat, daß Sie, um das Andenken des Leidens und Sterbens unseres Heylandes Jesu Christi in den Herzen der Gläubigen zu erneuern und das große Geheimnis unserer Erlösung zu verherrlichen, zwey erhabene Kreuze

samt daran gehefteten Kruzifixe auf eigene Kosten verfertigen ließen. Demnach ist die Errichtung und feierliche Einweihung gedachter Kreuz ex Gratiosissimo Indultu Illustritatis Suae Eppalis die 9 – a Decembris 1806 per R. D. Parochum Szarcsensem Johannem Ludov. Bellner geschehen.

Das von Albert Potje gestiftete Kreuz kam außer Ort am Wege gegen Stefansfeld zu stehen; das andere aber, nämlich des Peter Forwith war vor seinem Haus mitten in der Gasse versus Coemeterium (Friedhof) errichten und eingeweiht. Damit aber die beyde Kreuze auch von den Nachkommen der edeldenkenden Guthäter bis auf die spätesten Zeiten erhalten werden möchten, so machen Beyde eine Stiftung, jeder in 30 fl. Sage: Dreißig Gulden, welches Geld wirklich richtig und paar angelegt und laut beyliegenden Obligationen sub Littera A. et B, des zweyten aber nämlich des Peter Forwith 30 fl. Stiftungsgeld bey Heinrich Bartl, Wirth allhier gegen Erstattung jährlicher Interesse 6 fl. angelegt worden. Zur Beglaubigung und Sicherheit alles dessen ist gegenwärtiger Stiftungsbrief von beyden Guthätern und Errichten der Kreuze eigenhändig Unterfertigte und von dem Orts Gerichte mit Namens Unterschrift und Gemeinde Sigill bestätigt worden“. Sig. Lazarfeld d. 14. December 1806. Adalbert Pottie Johann Schneider, Schulz Peter Vorwith L. S. Andon Greüter, ge Johann Heck, ge Schworener Sic est. Emanuel Degen Paroch, Adm.
In derselben Zeit wurde auch das Kreuz an der Straße gegen Großbetschkerek von Georg Morel errichtet und für die Erhaltung hinterlegte er als Kreuzstiftungskapital 28 fl.

1807

Im Jahre 1807 wurde der Bau der Kirche begonnen und 1809 vollendet. Kurz vor der Kirchenweihe verstarb der Gründer der Gemeinde Lazarfeld am 20. Juni 1809 Johann Lazar. Die feierliche Weihe erhielt die Kirche durch den Pfarrer und Dechant Adam Magditsch aus Großbetschkerek am 12. November 1809. Zum Kirchenpatron wurde der Namenspatron des Grundherrn und Erbauer der Kirche August Lazar, der heilige Augustinus gewählt. Er war Bischof von Hypo und Kirchenlehrer. In der Regel war es so eingeführt, daß die Grund- und Patronatsherrschaft die Kirche erbauen ließ, doch die Bewohner des Ortes mussten die dazu notwendigen Hand- und Spanndienste leisten.

Die Bewohner der Gemeinde Lazarfeld hatten nun wohl ihre eigene, schöne Kirche, doch fehlte ihr die innere Einrichtung, für welche die Gemeinde zu sorgen hatte. Die Gemeinde war in dieser Zeit noch arm und konnte sich keine größeren Auslagen leisten. Um die notwendigen Einrichtungen für das durch die Patronatsherrschaft erbaute Gotteshaus anschaffen zu können, entlehnte sie als Korporation (Körperschaft) die vorher angeführten Kreuzstiftungen und stellte der Kirche Obligation wie folgt wörtlich aus: Obligation

„Wir Unterfertigte als Vorsteher machen hiermit bekannt in Namen, und auf Einwilligung der Ganzen Gemeinde, daß wir das Stiftungsgeld zur Erhaltung der auf unseren Teren errichteten Kreuze, und zwar von Adalbertus Potje 30 Rh. H. von Peter Forwith dem älteren 30 Rh. H. von Adrian Marschall 30 Rh. H. und von Georg Morel 28 Rh. H. in Summa 118 Rh. H. übernommen haben um dieses Geld zur Einrichtung der neu aufbauten Kirche zu verwenden und an der statt des Interessen obligirt sich die Lazarfelder Gemeinde die oben genannten Kreuze, immer, und ewig zu reparieren und zu erhalten. Sig. Lazarfeld den 3. Dezember 1809. ( L.S.) Adalbert Pottie, Ortsrichter, Heinrich Dell, Geschworenen. Johann Heck, Geschworener. + Johann Steinmetz, + Joseph Welter Adam Wagner, + Lorentz Wolf, + Frantz Schira, + Gregor Mie, + Heinrich Ney, + Conrath Gemel. Ezen összeget Lazarfölje közseg az 1897. evi November ho 3- an minden hiany nelkül visszafizette es a keresztek tovabi fentartasa alol felmentetett. Lazarföldje, 1897. evi nov. ho 3 – an. ( L.S.) Olajos Jozsef, Plebanos. Deutsch: Diesen Betrag hat die Gemeinde Lazarföldje am 3. November 1897 voll

zurückbezahlt und somit von der weiteren Erhaltung der Kreuze entbunden. Die Gemeinde hatte demnach volle 88 Jahre hindurch für die Erhaltung der Kreuze gesorgt und laut Bestätigung des Pfarrers Josef Olajosch das seinerzeit entlehnte Stiftungskapital zurückgezahlt, somit auch sich der von ihren Vorfahren ihr auferlegten Verpflichtung entledigt.

1810

„Das Jahr 1810“, schreibt Eisler in seiner Monographie, „bildet den Glanzpunkt in der Geschichte von Lazarföldje. Im genannten Jahre fand nämlich ein Ereignis statt, das, unserem Wissen gemäß, keine Gemeinde Ungarns in ähnliche Beispiele aufweisen kann und das von dem schönsten, innigsten Verhältnisse zwischen Herrschaft und Untertan beredtes Zeugnis abgibt. Die Grundherrschaft wählte die ganze Gemeinde zum Paten ihrer neugeborenen Tochter und der Ortsrichter (Bürgermeister) trug das Kind in Vertretung der Gemeinde zur Taufe. Diese Tatsache ist im Taufprotokoll zu Etschka wie folgt eingeschrieben:

Anno 1810 mense Augusto die 30-a Infantem Emiliam, Luduvicam, Vilhelminam Parentum Illustrissimi Domini Augustini Lazar de Etska Insurrectionalis Militiae Collonelli et Illust. Dominae Elisabethae leg. Conj. Levantibus Nomine totius Communitatis Lazarfeld: Alberto Potie judice. Baptisavit Josephus Nagy Parochus loci.“ Deutsch: Am 30. des Monats August 1810 hat Josef Nagy, Ortspfarrer, das Kind Emilie, Ludovika, Wilhelmine der hochgeborenen Eltern August Lazar de Etschka, Insurrektions Oberst und dessen. hochgeborenen gesetzlichen Gattin Elisabeth getauft. Taufpate war im Namen der ganzen Gemeinde Lazarfeld Adalbert Potie, Richter.

Daß hochgestellte Personen, Grafen und Fürsten, selbst gekrönte Häupter bei niedrigen, armen Leuten als Paten fungierten, war damals keine Seltenheit; daß aber hochgestellte Personen, wie in diesem Falle eine Herrschaft, ihre armen Untertanen zum Paten wählten, war vor 1848 gewiss etwas Einmaliges. Durch diese Patenschaft war die ganze Gemeinde in vorzüglicher Weise geehrt und ausgezeichnet. Die Gemeindebewohner waren aber auch nicht wenig stolz auf ihre Patenschaft, denn so oft und bei welcher Gelegenheit immer von der Herrschaftstochter die Rede war, hieß es stets: „Das ist ja uns’re Godl.“ Die Godl war an einen holländischen Edelmann Benzon verehelicht und starb kinderlos am 15.Oktober 1871 zu Etschka.“

1811
Die im Jahre 1811 stattgefundene Devalvation (Herabsetzung) des Geldes in seinem Werte war für Österreich- Ungarn, also auch für unsere Gemeinde, von großem Nachteile. Die Schuldenlast des Landes betrug 1060 Millionen Gulden, eine damals unerhört hohe Summe. Das Silber und Gold verschwand gänzlich aus dem Verkehr. Es konnte nur durch die Herabsetzung des Geldwertes dem trostlosen Zustande ein Ende bereitet werden. Der Wert des Geldes wurde auf ein Fünftel herabgesetzt, die Staatsschuld sank demnach auf 212 Millionen Gulden herab; aus 5 fl. wurde l fl. Auch das Kupfergeld wurde herabgesetzt. So wurden 15 Kreuzer (damals 1/4 Gulden) 3 Kreuzer, 30 Kreuzer (damals l/2 Gulden) 6 Kreuzer, beide Kupfermünzen waren später als Groschen- und zwei Groschenstücke bekannt. Diese Geldentwertung brachte viel Leid und Verwirrung, denn jeder Staatsbürger verlor dadurch über Nacht vier Fünftel seines Vermögens.

So freudevoll das Ereignis der Taufe der Grundherrschaftstochter für. Die Gemeinde Lazarfeld war, umso schmerzlicher berührte die Lazarfelder der tragische Tod des Michael Lazar in unserer Gemeinde.

1815

Im Herbst des Jahres 1815 gerieten die Brüder August (Erbauer unserer Kirche) und Michael Lazar wegen der Verteilung einiger Ochsen in einen Streit, welcher auch auf deren Untertanen überging. Michael Lazar, in Neupetsch wohnend, kam nach Etschka und ließ ohne Wissen seines Bruders August Lazar die Ochsen wegtreiben.

Letzterer befahl seinen Leuten, die Tiere wieder zurückzubringen, doch wurden sie durch die Leute des Michael Lazar verhindert. Die Untertanen der beiden Brüder teilten sich in zwei Lager und es entspann sich ein förmlicher Krieg zwischen den Bewohnern von Lazarfeld (Anhänger des Michael Lazar) und jenen von Sigmundfeld und Etschka (Anhänger des August Lazar.)

Verfolgt von den Leuten seines Bruders, flüchtete Michael Lazar in das Lazarfelder Gemeindehaus, das damals noch Herrschaftshaus war. Einer von den Verfolgern schoss durch die Zimmertür und verwundete Michael Lazar. Der Schwerverletzte wurde in das Lazarfelder Pfarrhaus gebracht und dort gepflegt. An den Folgen seiner Verwundung starb der 43-jährige Michael Lazar am 11. Dezember 1815 und wurde in der Familiengruft in Etschka begraben.Die ganze Begebenheit war auch in Druck erschienen, doch hat die Grundherrschaft sämtliche Exemplare eingesammelt und vernichten lassen.

Pfarrer Pater Illuminatus Galyi, der von 1808 – 1825 in Lazarfeld wirkte, erwähnt in der „Historie Domus“, das sowohl im Jahre 1814, aber besonders im Jahre 1815 außergewöhnliche große Regengüsse die Felder der Gemeinde überschwemmten. Sogar die Straßen waren überschwemmt, der Verkehr zwischen Lazarfeld und Großbetschkerek, Lazarfeld und Etschka war unmöglich. Durch das Hochwasser konnte das Feld nicht bestellt werden, die Ernte fiel aus und es herrschte Hungersnot.

1816

Dazu kam noch ein strenger Winter; am 2. Februar 1816 brach eine so außergewöhnliche Kälte ein, dass die Leute es nicht wagten, aus der Stube zu kommen. Noch lange nachher erwähnten die Lazarfelder diesen überaus kalten Tag, den sie nur den „kalten Montag“ nannten.

Wie schon erwähnt, waren Umsiedlungen aus den Kontraktualistengemeinden häufig. Nach dem vierten Türkeneinfall suchte man für das schwach besiedelte Grenzgebiet neue Siedler.

1817

So verließen 20 Familien im Jahre 1817 unsere Gemeinde und wanderten nach Franztal bei Semlin. Die Gründe der Umsiedlung sind heute schwer festzustellen. War es der im Jahre 1813 erneuerte Ansiedlungsvertrag oder aber die letzten nassen Jahre, wo das Grundwasser hochstieg und Hungersnot verursachte, oder vielleicht auch beides.

Die erste Kirchenorgel kaufte die Gemeinde im Jahre 1815 am 9. Oktober um 1150 fl. W.W. Zum Kaufpreis spendete die Grundherrschaft 500 fl. Es war eine gebrauchte Wäld’sche Orgel und wurde von der Gemeinde Marienfeld gekauft, von Lazarfeld kam sie 1883 nach Neusin, Orgelbauer Wälder war damals sehr bekannt, daher trifft man im Banat viele Wäld’sche Orgeln.

Der bis zum Jahre 1884 im Gebrauch gewesene Baldachin (Himmel) wurde im Mai 1815 angeschafft. Zur Anschaffung des Baldachins spendeten: Josef Kräuter 50 fl., Andreas Jakschitz 10 fl., Heinrich Kappel 5 fl., Peter Vorwith der ältere 20 fl. und Simon Franges (der spätere Zoldy de Zold) Sfl. zusammen 90 fl. Die Kirchenkasse gab noch 53 fl. dazu, somit kostete der Baldachin 143 Gulden W.W. Zur Anschaffung des neuen Baldachins spendeten: Josef Massong HNr.95, dessen Bruder Peter Massong, Johann Welter und Franz Welsch je 40 fl. Ö.W.

Ihre Namen waren in den vier Trägerstangen vermerkt. Die Stifter und später ihre Nachfolger trugen bei Prozessionen den Baldachin, er zierte unsere Kirche im Presbyterium bis zur Vertreibung.
Die erste kleine Glocke kaufte die Gemeinde im Jahre 1804, sie wurde in Großbetschkerek auf den Namen des heiligen Florian geweiht.

Am 4. Juni 1817 fand in Lazarfeld die erste Firmung statt. Bei dieser Gelegenheit weihte der Bischof Ladislaus Kößeghy de Remete die damals angeschafften zwei größeren Glocken feierlich ein. Die größere, fünf Zentner schwere Glocke wurde der seligsten Jungfrau und Muttergottes Maria, die kleinere, drei Zentner wiegende Glocke aber dem heiligen Augustinus zu Ehren geweiht. Diese beiden Glocken

zersprangen gegen Ende des Jahres 1888 und wurden dann durch den Glockengießer Anton Novotny in Temeschwar für den Betrag von 500 fl. umgegossen.

Unter Beibehaltung derselben Namen wurden die Glocken in Temeschwar geweiht und wieder ihrer Bestimmung übergeben. Das nötige Geld entlehnte sich die Gemeinde aus der Kirchengeldstiftungskasse und zahlte den Betrag später nach und nach aus der Kultuskasse wieder zurück.

Im zweiten Jahr des ersten Weltkrieges (1915) musste die Gemeinde die zwei großen Glocken für die Kriegsindustrie abliefern. Im Kirchturm blieb bloß die kleine Glocke. Erst nach acht Jahren konnte man wieder neue Glocken anschaffen. In der Gemeindekasse fehlte aber dafür das nötige Bargeld, daher streckte Herr Johann Brem zinsfrei der Gemeinde für den Glockenkauf 50000 Kronen vor. Die Gemeinde kaufte in Modosch zwei neue Glocken. Die dritte, große Glocke spendete allein Herr Michael Bohn im Jahre 1928. Der alte hölzerne Glockenstuhl wurde durch ein Eisengerüst ersetzt. Das Glockengeläut war im A-Akkord abgestimmt. Das festliche Geläute der vier Glocken war weit über unser Dorf zu hören und rief bis zur Vertreibung an Sonn- und Feiertagen die Gläubigen zum Gottes-Dienste.

Noch im selben Jahre, 1817 spendeten Simon Franges (nachmals Zoldy de Zold) und Peter Vorwith der ältere der Kirche für 200 fl. W.W. eine Altarlampe, welche bis zum Jahre 1893 im Gebrauch war. Im gleichen Jahre spendete das Ehepaar Franz und Anna Klötzl 100 fl. Ö.W. zum Ankauf einer neuen Altarlampe, die bis zur Vertreibung erhalten blieb. Im Jahre 1821 zählte unsere Gemeinde 1332 Einwohner.

Nach 17-jährigem segensreichem Wirken starb am 17. November 1825 der allgemein beliebte Pfarrer Pater Illuminatus Galyi aus dem Franziskanerorden. Er war der erste Pfarrer, der in Lazarfeld begraben wurde. Nach ihm war Sylvester Jablonsky vom 17.November 1825 bis 26.März 1826 als Pfarradministrator tätig. Er war später Pfarrer in Jabuka (Apfeldorf) und starb als Jubilarpriester in Startschewo. Auch Johann Lener, der nach dem Pater Illuminatus Galyi die hiesige Pfarrei erhielt, starb nach zweijähriger Wirksamkeit am 8.Mai 1828 und ist ebenfalls in Lazarfeld begraben. Die „Historie Domus“ erzählt uns ferner, daß am 24.September (am Tag des hl. Gerhardus) und am 15. Oktober (am Tage der hl. Theresia) des Jahres 1826 der Erzieher bei der Grundherrschaft, Pater Scheftschick jedes Mal ein feierliches Hochamt hielt.
Auf dem Chore wurden unter der Leitung des Kapellmeisters Kratochwill von dem berühmten Musikkomponist Kratochwill aus Bayern in Anwesenheit der herrschaftlichen Familie musikalische Messen aufgeführt. Die Orgel spielte der junge Grundherrnsohn Sigmund Lazar. Aus welchem Anlasse die beiden Festmessen stattfanden, ist nicht angegeben. Vermutlich wollte man von den musikalischen Kenntnissen des Grundherrnsohnes Zeugnis geben. Ob der genannte Kapellmeister Kratochwill mit dem damaligen berühmten Regensburger Domchordirigenten und Komponisten Kratochwill identisch ist, wäre ebenfalls noch aufzuklären. Nach dem verstorbenen Pfarrer Johann Lener kam Adam Schwerthöfer am 1.Juni 1828 als Pfarrer nach Lazarfeld und wirkte bis 20.März 1842. Wegen seines dichten, Aufwärtsstehenden Haares nannten ihn seine Gläubigen „Stachelpfarrer“. Alte Leute erzählten noch später, daß er ein äußerst strenger, in seinem Dienste aber überaus eifriger Priester gewesen sei, so dass in dieser Hinsicht niemand, selbst sein ärgster Feind ihm nicht näher treten konnte.

Brautleute mussten öfters wochenlang auf ihre Trauung warten, bis sie die vorgeschriebene Religionslehre und die üblichen Gebete erlernt hatten. Auch soll er ein besonders großer Feind des Tabakrauchens gewesen sein. Wer dem Pfarrer begegnete und seine Pfeife nicht rechtzeitig verbarg, musste sie vor ihm zertreten. Auch die auf dem Wagen fahrenden Raucher ließ er, besonders zur „Beiführzeit“, stille halten, nahm ihnen die Pfeife ab, legte sie

 

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